Seit Anfang Mai 2025 trainiert das Team „Alle in einem Boot“ einmal wöchentlich beim KSV Güstrow im Drachenboot.
Mit großem Elan und ganzer Leidenschaft haben wir uns auf das traditionelle Drachenbootrennen auf dem Güstrower Inselsee vorbereitet.

Und dann war es soweit!
Wir waren aufgeregt und bereit unser Bestes zu geben. Vier Rennen waren an dem Tag zu bestreiten.
Kurz vor dem ersten Start bei unserem allerersten Turnier – schweigende Stille im Boot. Die Paddel tief ins Wasser getaucht, der Blick fest zu unseren Schlagmännern Marcel und Jörg, tiefes Durchatmen und irgendwie das Adrenalin in den Griff kriegen.
Dann schallte es durch das Magephone:
„Are you ready? – Attention! – Go!“
Das Wasser spritzte, die Mannschaft zählte jeden Schlag laut mit, unser Steuermann Piggy schrie – das Boot nahm Fahrt auf. Wir kämpften und zogen bis zur Ziellienie durch.
Ein historischer Moment:
Das erste Mal, dass das Team „Alle in einem Boot“ mit einer Zeit erfasst wurde – 1:06:82 min.
Irgendwie waren wir auch ein wenig erleichtert, dass nun einmal erlebt und hinter uns gebracht zu haben. Die Feuertaufe war bestanden und wir alle glücklich.

Der zweite Start lies nicht lange auf sich warten. Eine kurze Erholungsphase, um die Muskeln zu lockern, dann hieß es auch schon wieder Aufwärmung.
Unsere Gegner „Die Fliegenfänger“ waren bereits anwesend. Die Spannung stieg, das Adrenalin erhöhte sich – es ging in die nächste Runde.
Einstieg ins Boot und möglichst gut aussehen, wenn wir an den Zuschauern und der Trommelgruppe „Bakonga“ vorbei zum Startunkt fuhren. Die Trommelgruppe feuerte uns vom Stadtsteg aus mit mehreren Trommeln an. Am Startpunkt angekommen, brachten wir das Boot in Position. Es wurden noch ein paar Witzeleien mit den „Fliegenfängern“ ausgetauscht. Die Konkurrenz hielt Taschentücher für uns bereit, für die Tränen, die wir gleich weinen würden, da wir verlieren werden – so zumindest die Annahme der durchaus sehr herzlichen Konkurrenz.
Alle machten sich bereit! Die Paddel wieder tief ins Wasser getaucht, der Blick zu den Steuermännern und schön atmen … Unser Trommler Fiete neigte die Hand, das Zeichen, dass dieses Team bereit für den nächsten Kampf ist.
Dann schallte es wieder durch das Megaphone:
„Are you ready? – Attention! – Go!“
Mit vollem Zug brachten wir den Kahn in Fahrt. Dieser Start war mehr als gelungen, das spürten wir alle. Es fühlte sich an, als wenn es kein Halten gab. Das Wasser peitschte und die Geschwindigkeit zog nochmal an.
Ein kurzer Blick nach links zeigte, was unmöglich sein konnte.
Unser Boot lag weit vor den Anderen!
Bis zur Mitte der Rennstrecke gab das Team ein sauberes Bild ab. Gleichmäßiges eintauchen der Paddel, kraftvolles durchziehen und das Ziel rückte näher. Ist es wirklich möglich? Gefühlt brach ein geringer Teil unserer Besatzung in Panik aus. Die Paddler kamen aus dem Rhythmus und irgendwie gab es auch keine Zeit mehr dies zu sortieren.
Das Ziel – das Ziel – so nah!
Die „Fliegenfänger“ nutzten unser Chaos und holten auf.
Aber der Tag hat es gut mit uns gemeint. Dieses Rennen hätte keine 10 Meter länger sein dürfen. Aber nun war es wirklich klar.
Dieses Rennen war unser Rennen und wir die Gewinner!!!
Unfassbare Stille im Boot, Blicke trafen sich untereinander – und dann brach ein kraftvoller Jubel aus, tief aus unseren Herzen über den Güstrower Inselsee.
Wir haben es wahrhaftig geschafft! Wir haben dieses Rennen gewonnen!
Am Steg wurden wir mit einem herzlichen Applaus empfangen. Freudentränen in ein paar Augen und Gänsehaut begleiteten unsere Einfahrt an Land. Wir stiegen aus dem Boot, irgendwie noch hin uns weg. Das Team „die Bleienten“ der Güstrower Werkstätten standen im Spalier, um uns nach unserem Sieg an Land zu begrüßen. Eine Geste, die unvorstellbar bedeutend und so liebevoll war. Das ganze Team genoss den Lauf.

Es folgten noch weitere zauberhafte Momente an diesem Tag. Noch zwei weitere Rennen, die Siegerehrung und ein wirklich toller gemeinsamer Abend mit den anderen Teams.
Es war ein ganz besonderer magischer Tag, der uns auch nach mehreren Wochen immer noch eine Gänsehaut über den Körper fahren lässt.
Text/Medien: Ulrike Hemp